Insolvenzhammer: 20 % mehr Firmen-Insolvenzen!
Viele Wirtschafts-Experten hatten diese bereits vor Monaten vorhergesagt, aber keiner wollte dies wahrhaben: Die Experten-Warnungen bezogen sich darauf, das für viele nicht mehr finanzstarke Firmen nach dem Ende der Firmen-Corona-Hilfen keine wirtschaftliche Firmen-Weiterführung mehr möglich sein wird.
Und das genau ist jetzt eingetreten, denn nach den gerade für September 2023 veröffentlichten Zahlen ist ein deutlicher Anstieg der Insolvenzen jetzt eingetreten und nachgewiesen:
" ... Bei den Firmenpleiten in Deutschland zeigt der Trend weiter nach oben. Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen lag im September um fast ein Fünftel (19,5 Prozent) über dem Wert des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im August hatte der Zuwachs innerhalb eines Jahres 13,8 Prozent betragen.
Die Verfahren fließen erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik ein, wie die Wiesbadener Statistiker erklärten. Der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags liege in vielen Fällen annähernd drei Monate davor. Endgültige Zahlen liegen dem Bundesamt inzwischen für Juli vor. Demnach meldeten die Amtsgerichte 1586 beantragte Unternehmensinsolvenzen. Das waren 37,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Forderungen der Gläubiger bezifferten die Gerichte auf rund 3,1 Milliarden Euro. Im Juli 2022 waren es rund 0,8 Milliarden Euro. Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen kletterte um 6,9 Prozent auf 5668...".
Insolvenzen im September deutlich gestiegen
Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Firmenpleiten bedeuten meist in vielfältiger Form harte wirtschaftliche Konsequenzen: Den Verlust von Arbeitsplätzen ebenso wie das Risiko der Nicht-Weiterführung der Firmengeschäfte. Denn nicht jeder Insolvenz-Verwalter findet Investoren für einen Kauf des insolventen Unternehmens oder eine andere vitale wirtschaftliche Lösung wie ein sogenanntes "Management-Buy-Out."
Arbeitnehmer sind zunächst zumindest für 3 Monate durch das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit abgesichert, dessen Höhe sich wie folgt definiert:
"...Insolvenzgeld wird rückwirkend gezahlt. Sie erhalten einmalig Insolvenzgeld für den Lohn, der für die letzten 3 Monate Ihres Arbeitsverhältnisses vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens aussteht.
In der Regel erhalten Sie Insolvenzgeld in der Höhe des Nettoverdienstes. Es umfasst Festgehalt beziehungsweise Festlohn und unter bestimmten Voraussetzungen auch Gehalts- oder Lohnanteile (zum Beispiel Provisionen, Überstundenvergütung oder Weihnachtsgeld). Für Besserverdienende gibt es Obergrenzen, die je nach Bundesland unterschiedlich ausfallen...".
Berechnung für das Insolvenzgeld
Damit soll das wirtschaftliche Risiko des Unternehmens für die betroffenen Arbeitnehmer abgefedert werden. Wobei die entscheidende Frage dabei immer ist:
Was ist nach den 3 Monaten Insolvenzgeld?
Unser wichtiger Tipp dazu:
Dazu hier noch der Hinweis auf unseren speziellen Blog für Arbeitnehmer um sich durch den arbeitsrechtlichen Sonderkündigungsschutz rechtzeitig vor insolvenznahen Kündigungen des Arbeitgebers oder vor allem des Insolvenzverwalters verstärkt abzusichern:
Sonderkündigungsschutz gegen Insolvenz
Lutz Bernard, Ass. jur.
Autor und Insolvenz-Experte
Lutz Bernard ist Volljurist und arbeitet als Online-Marketing Berater, Autor und Fach-Experte. Werdegang: Nach dem Abitur 1973 studierte er Rechtswissenschaften an der FU-Berlin und absolvierte 1980 das 1. und nach dem Referendariat das 2. Staatexamen 1983. Seit Mai 1983 war er als Rechtsanwalt und seit 1993 auch als Notar selbständig tätig.
Seit dieser Zeit befasste er sich auch mit der Aufbereitung und Veröffentlichung von juristischen Blogs, um allgemein Rechtssuchende und Interessierte zu verschiedenen Themen wie Vereinsgründung und Vereinsführung, aber auch Insolvenz-, Bau- und Internet-Recht online zu informieren. Gleichzeitig hat er sich auch auf dem Wissens-Portal „wer-weiss- was.de“ als Fachautor gezeigt, der viele von den Nutzern positiv bewertete Antworten auf gestellte Fragen in den Bereichen Vereins-Recht und Vereins-Organisation einstellte.
Dort ist er als Fachautor mit vielen wertvollen Tipps und Informationen veröffentlicht worden. Inzwischen hat Lutz Bernard auch erfolgreich eine Zusatzausbildung als Trainer und Dozent bei der Berliner BTA-Akademie erworben. Details seiner Vita können Sie auch jederzeit online auf dem Portal LinkedIn einsehen.