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Droht Autozulieferer-Insolvenzwelle durch Chipmangel?

Droht Autozulieferer-Insolvenzwelle durch Chipmangel?
© Heiko-Kueverling@AdobeStock
Haben Sie auch gerade Ihr Autohaus aufgesucht um sich nach einem Neuwagen zu erkundigen um einen modernen und spritsparenden Antrieb nutzen zu können? Welche Lieferzeit wurde Ihnen dann mitgeteilt: &, 9 oder 12 Monate oder sogar mehr? Seien Sie getröstet.

Chipmangel verursacht Autozulieferer-Insolvenzwelle

Haben Sie auch gerade Ihr Autohaus aufgesucht um sich nach einem Neuwagen zu erkundigen um einen modernen und spritsparenden Antrieb nutzen zu können? Welche Lieferzeit wurde Ihnen dann mitgeteilt: &, 9 oder 12 Monate oder sogar mehr?

Seien Sie getröstet, das geht nicht nur Ihnen so sondern den meisten die derzeit auf der Neuwagensuche sind.

Und was ist dabei die Hauptursache? Meistens wird Ihnen auf diese Frage mit nur einem Wort geantwortet: Das lautet einfach "Chipmangel".

Wundert Sie das? Wenn nicht, dann geben wir Ihnen einfach einmal die Grundinformation: Kfz auf aktuellem technischen Niveau benötigen inzwischen bis zu 1.400 Chips, und das pro Pkw.

Wenn allerdings aufgrund von ausgesetzten Chip-Produktionen durch Kriegseinwirkungen, Unterbrechung von Lieferketten oder dem Mangel an Grundstoffen die Chip-Produktion stillsteht oder starkt reduziert werden muss, so bedeutet dies für die deutschen Autobauer oder -Zuliefer einen geschätzten Jahresumsatzverlust von rund 180 Milliarden €.

Dadurch das in diesem Jahr dieses Chip-Produktionsproblem auch noch mit der Energiekrise und den damit verbundenen hohen Energiepreissteigerungen plus der zusätzlichen Steigerung der Rohstoffpreise zusammentrifft rechnet der Verband der Zulieferindustrie mit einer starken Firmen-Insolvenzwelle:

"... Der weltweite Mangel an Computerchips belastet die Wirtschaft immer stärker. Auch der deutsche Mittelstand kämpft mit Produktionsausfällen. Gerade die Automobilzulieferer trifft es besonders hart. Experten rechnen mit katastrophalen Folgen.

Im Jahr 2021 dürften infolge des Chipmangels rund elf Millionen Pkw nicht produziert werden, wie das „Handelsblatt“ unter Berufung auf eine Studie der Boston Consulting Group (BCG) berichtet. Andere Experten erwarten deshalb Umsatzverluste von 180 Milliarden Euro. Tritt dieses Szenario ein, sinken die Pkw-Absatzzahlen unter die Werte des krisengebeutelten Jahres 2020.

Damit trifft die Chipkrise die Automobilzulieferer in einer Phase, in der sie auf steigende Umsätze nach den Corona-bedingten Lockdowns hofften. Darauf wären sie dringend angewiesen, um die Umsatzverluste der Pandemie aufzuholen.

Doch die Hoffnungen drohen zu zerplatzen. Plötzlich steht die Angst vor Pleiten im Raum. Albert Waas von BCG sagte laut dem Bericht: „Mittelständische Zulieferer mit einem Umsatz von unter einer Milliarde Euro sind besonders insolvenzgefährdet.“

Insolvenzwelle: Verband der Zulieferindustrie rechnet mit dem Schlimmsten

Mit seinem Alarmruf steht der Experte nicht allein. Der Verband der Zulieferindustrie rechnet gar mit einer Insolvenzwelle. Dazu muss man wissen: Neben dem Chipmangel treffen die steigenden Rohstoffpreise die Branche hart..."

Vielen Autozulieferern droht Insolvenz

Die Auswirkungen auf dem Automarkt sind dabei schon deutlich zu spüren: Profiteure sind die Gebrauchtwagenhändler, deren Fahrzeuge nicht mehr "auf Halde" stehen sondern stets sofort verfügbar sind.

Hier brummt das Geschäft enorm.

Das Problem dabei: Bei den fehlenden Chip setzen viele auf neue einheimische Chipfabriken, die nach ersten Planungen jedoch erst in 2023-2024 fertiggestellt werden und dann erst die Produktion aufnehmen können. Welches Volumen an einheimischen Chips diese dann überhaupt zur Verfügung stellen können bleibt dabei noch abzuwarten.

 

Lutz Bernard, Ass. jur.
Autor und Insolvenz-Experte

 

 

 

© Lutz Bernard Berlin

Über den Autor

Lutz Bernard ist Volljurist und arbeitet als Online-Marketing Berater, Autor und Fach-Experte. Werdegang: Nach dem Abitur 1973 studierte er Rechtswissenschaften an der FU-Berlin und absolvierte 1980 das 1. und nach dem Referendariat das 2. Staatexamen 1983. Seit Mai 1983 war er als Rechtsanwalt und seit 1993 auch als Notar selbständig tätig.
Seit dieser Zeit befasste er sich auch mit der Aufbereitung und Veröffentlichung von juristischen Blogs, um allgemein Rechtssuchende und Interessierte zu verschiedenen Themen wie Vereinsgründung und Vereinsführung, aber auch Insolvenz-, Bau- und Internet-Recht online zu informieren. Gleichzeitig hat er sich auch auf dem Wissens-Portal „wer-weiss- was.de“ als Fachautor gezeigt, der viele von den Nutzern positiv bewertete Antworten auf gestellte Fragen in den Bereichen Vereins-Recht und Vereins-Organisation einstellte.


Er ist Co-Betreiber der Internet-Portale:

Dort ist er als Fachautor mit vielen wertvollen Tipps und Informationen veröffentlicht worden. Inzwischen hat Lutz Bernard auch erfolgreich eine Zusatzausbildung als Trainer und Dozent bei der Berliner BTA-Akademie erworben. Details seiner Vita können Sie auch jederzeit online auf dem Portal LinkedIn einsehen.


veröffentlicht am: 11.09.2022 00:00
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