Boris Becker im Interview: Natürlich war ich schuldig.
Erst bestimmten bei Boris Becker jahrelang nur seine großen sportlichen Erfolge seine öffentlichen Schlagzeilen:
- Mit nur 17 Jahren jüngster Gewinner des Herren-Einzels beim Top-Turnier in Wimbledon,
- dann weitere 48 Einzel-Tennis-Turniere gewonnen, davon 3 Mal in Wimbledon,
- weitere 15 Turnier-Siege im Herren-Doppel,
- damit führte er 12 Wochen lang die Herren-Tennis-Weltrangliste auf Platz 1 an.
Dann aber erfolgten 2 Strafverfahren mit Verurteilungen:
- 2002 verurteilte ihn das LG München wegen Steuerhinterziehung zu einer 2-Jahres-Haftstrafe auf Bewährung.
- Jetzt in 2022 verurteilte ihn ein Strafgericht in London wegen Insolvenz-Srtraftaten zu einer 30-monatigen Haftstrafe.
Diese Strafe musste Becker sofort nach bekanntgabe des Haft-Strafmasses antreten und kam jetzt aufgrund seiner Abschiebung als Ausländer ohne englische Staatsangehörigkeit vorzeitig nach 7 Monaten Haft frei und reiste in die Bundesrepublick aus.
Gestern gab er nach 1 Woche in Freiheit und seiner Rückkehr nach Deutschland ein sehr beachtetes erstes 2-stündiges TV-Interview bei SAT1. Dabei räumter er unumwunden seine Straftaten die zur Verurteilung in London führten ein.
"Erstmals öffentlich gestand Becker seine Schuld in seinem Insolvenzverfahren ein. „Natürlich war ich schuldig“, sagte Becker. Er sei in dem Prozess in London in 29 Punkten angeklagt gewesen. „25 Punkte habe ich gewonnen, in vier Punkten habe ich verloren.
In dem Prozess wegen Insolvenzvergehen hatte Becker noch plädiert, nicht schuldig zu sein. Die Jury, die ihn schuldig gesprochen hat, habe als Hauptpunkt gesehen, dass er Geld von einem Firmenkonto genommen habe. Außerdem habe er unter anderem das Haus in seinem Heimatort Leimen, in dem seine Mutter lebt, geheim gehalten, sagte der 55-Jährige...".
Boris Becker räumt im TV-Interview Straftaten ein.
Diese Aussagen sind klar und deutlich und sprechen für sich. Sie sind eine klare einsichtige Abkehr von seinem Plädoyer noch im Londoner-Strafprozess auf "nicht schuldig".
Was könnte man daraus als Insolvenz-Hinweis für alle Betroffenen daraus ableiten?
Und die Moral von der Geschicht':
Verheimliche in der Insolvenz Dein Vermögen nicht!
Denn Straftaten wie die von Boris Becker stehen nicht nur in Grossbritannien sondern auch genauso in Deutschland stets unter Strafe. Das Boris Becker hier nicht die gesamte 30-monatige Strafhaft absitzen mußte hat er nur dem Umstand zu verdanken, das er nur die deutsche und nicht auch die englische Staatsbürgerschaft besitzt. Und Großbritannien schiebt regelmäßig straffällige Ausländer relativ zeitnah aus: Glück für Boris Becker.
Lutz Bernard, Ass. jur.
Autor und Insolvenz-Experte
Lutz Bernard ist Volljurist und arbeitet als Online-Marketing Berater, Autor und Fach-Experte. Werdegang: Nach dem Abitur 1973 studierte er Rechtswissenschaften an der FU-Berlin und absolvierte 1980 das 1. und nach dem Referendariat das 2. Staatexamen 1983. Seit Mai 1983 war er als Rechtsanwalt und seit 1993 auch als Notar selbständig tätig.
Seit dieser Zeit befasste er sich auch mit der Aufbereitung und Veröffentlichung von juristischen Blogs, um allgemein Rechtssuchende und Interessierte zu verschiedenen Themen wie Vereinsgründung und Vereinsführung, aber auch Insolvenz-, Bau- und Internet-Recht online zu informieren. Gleichzeitig hat er sich auch auf dem Wissens-Portal „wer-weiss- was.de“ als Fachautor gezeigt, der viele von den Nutzern positiv bewertete Antworten auf gestellte Fragen in den Bereichen Vereins-Recht und Vereins-Organisation einstellte.
Dort ist er als Fachautor mit vielen wertvollen Tipps und Informationen veröffentlicht worden. Inzwischen hat Lutz Bernard auch erfolgreich eine Zusatzausbildung als Trainer und Dozent bei der Berliner BTA-Akademie erworben. Details seiner Vita können Sie auch jederzeit online auf dem Portal LinkedIn einsehen.