Auch Promi-Koch Schuhbeck muss Insolvenz anmelden
Die in den Zeiträumen der Corona-Lockdowns zeitweilig ausgesetzte 3- beziehungsweise 6-Wochen-Frist zur Insolvenz-Anmeldung bei Firmen gemäß § 15 a Insolvenzordnung, InsO ist seit Mai 2021 wieder in Kraft.
Die damit wieder erwartete neue Insolvenzwelle beginnt und fordert nun auch erste prominente Opfer. Soeben wurde bekannt, das der berühmte bayrische Prominenten-Starkoch Alfons Schuhbeck für mehrere seiner Restaurants und für seine Cateringfirma Insolvenz anmelden musste.
Wie konnte ein so erfolgreicher deutschlandweit bekannter Star-Koch in diese Situation kommen, denn seine Karriere war doch kometenhaft aufsteigend:
"... In München war er erst der Fonsä, dann der Platzl-Hirsch – und a Hund sowieso, wie sie im Bayrischen die Cleveren nennen, die sich keine noch so windschiefe Chance entgehen lassen. Alfons Schuhbeck ist als Koch und Gastronom einer der Großen, die Leib und Seele der Landeshauptstadt zusammenhalten, und das ist, wie wir aus manch nur leicht karikierender TV-Serie wissen, ein hartes Geschäft.
Deshalb haben die Leute vom Finanzamt ihn schon seit Jahrzehnten in Manndeckung, immer wieder wurde ermittelt und geflüstert und geraunt. Doch nun hat die Coronakrise das Schuhbeck-Reich am Platzl, dem lauschigen Treffpunkt in der Münchener Innenstadt, gepackt und eine Art vorläufigen Schlusspunkt gesetzt: Vor einigen Tagen musste er Insolvenz anmelden.
Zur Begründung erklärte der 72-jährige Starkoch in einer Mitteilung vom Sonntag lediglich: „Nachdem die vollmundig angekündigten Staatshilfen bei mir bis heute ausgeblieben sind, muss ich für meine Betriebe Insolvenz anmelden.“ Betroffen sind demzufolge alle Gastronomiebetriebe am Platzl sowie das Cateringgeschäft, nicht aber der Gewürzhandel und die Beratertätigkeit...".
Starkoch Alfons Schuhbeck konnte in seinen gastronomischen Betrieben in der vergangenen Jahren nicht nur Prominente wie einige der Beatles, die englische Queen oder auch den Top-Verein Bayern München. Gleichzeitig zeigte er eine starke Medien-Präsenz und wirkte in vielen bekannten TV-Koch-Shows mit.
Hier bleibt abzuwarten, wie sich diese Teil-Insolvenz auf seine weiteren wirtschaftlichen Aktivitäten auswirkt.
Andererseits hat er auch gute Chancen, weiter gut im Geschäft zu bleiben: Sein Gewürzhandel ist ebensowenig von seiner Insolvenz betroffen wie auch seine Berater-Tätigkeit. Ob er auch weiter eine gute TV-Präsenz zeigen kann wird sich alsbald zeigen.
Wir drücken ihm beide Daumen, das er mit neuen Aktivitäten auf den ihm verbliebenen Ebenen bald wieder wirtschaftliche Erfolge und für seine Mitarbeiter erhaltene Arbeitsplätze vorweisen und dann auch wieder feiern kann.
Lutz Bernard, Ass. jur.
Autor und Insolvenz-Experte
Lutz Bernard ist Volljurist und arbeitet als Online-Marketing Berater, Autor und Fach-Experte. Werdegang: Nach dem Abitur 1973 studierte er Rechtswissenschaften an der FU-Berlin und absolvierte 1980 das 1. und nach dem Referendariat das 2. Staatexamen 1983. Seit Mai 1983 war er als Rechtsanwalt und seit 1993 auch als Notar selbständig tätig.
Seit dieser Zeit befasste er sich auch mit der Aufbereitung und Veröffentlichung von juristischen Blogs, um allgemein Rechtssuchende und Interessierte zu verschiedenen Themen wie Vereinsgründung und Vereinsführung, aber auch Insolvenz-, Bau- und Internet-Recht online zu informieren. Gleichzeitig hat er sich auch auf dem Wissens-Portal „wer-weiss- was.de“ als Fachautor gezeigt, der viele von den Nutzern positiv bewertete Antworten auf gestellte Fragen in den Bereichen Vereins-Recht und Vereins-Organisation einstellte.
Dort ist er als Fachautor mit vielen wertvollen Tipps und Informationen veröffentlicht worden. Inzwischen hat Lutz Bernard auch erfolgreich eine Zusatzausbildung als Trainer und Dozent bei der Berliner BTA-Akademie erworben. Details seiner Vita können Sie auch jederzeit online auf dem Portal LinkedIn einsehen.