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René Benko - Insolvenz als Unternehmer und Privatmann

René Benko - Insolvenz als Unternehmer und Privatmann
© h-lunke@AdobeStock
Im November 2023 stellte Benko für seine Sigma Holding einen Insolvenz-Antrag wegen nicht bedienter Verbindlichkeiten in Höhe von mehreren Milliarden Euro. In 2024 folgte der Insolvenzantrag des Finanzamts wegen Steuerschulden, jetzt Benko's Eigenantrag.

René Benko - Insolvenz als Unternehmer und Privatmann

Der Volksmund sagt: "Wer hoch fliegt, der kann auch hoch fallen." Genau dieser Fall ist jetzt beim Chef der einstmals größten österreichischen Unternehmensgruppe "Sigma Holding" eingetreten: Bei Renè Benko.

Das bekannte US-Magazin Forbes hatte im Jahr 2019 erstmals als einer der reichsten Menschen der Welt mit einem geschätzten Vermögen von rund 4,6 Milliarden Euro aufgeführt. Im November 2023 stellte Benko für seine Sigma Holding einen Insolvenz-Antrag wegen nicht bedienter Verbindlichkeiten in Höhe von mehreren Milliarden Euro. In diesem Jahr stellte das zuständige Finanzamt zunächst wegen Steuerschulden einen Insolvenzantrag gegen Benko, dieser stellte jetzt auch noch seinen privaten eigenen Insolvenzantrag.

Welche Taktik könnte er damit verfolgen?

"... Im schlimmsten Fall droht dem Unternehmer nun die Verwertung seines Privatvermögens. Der Richter am zuständigen Innsbrucker Landgericht werde voraussichtlich in den kommenden Tagen über den Antrag des Unternehmers entscheiden, sagte eine Gerichtssprecherin.

Der ursprüngliche Antrag wurde von der österreichischen Finanzprokuratur eingebracht. Dieser soll sich laut "Standard"-Informationen vor allem auf offene Steuerforderungen gestützt haben. Dass Benko sich gleichzeitig dazu verpflichtete, im Sanierungsverfahren der Signa Holding Geld einzuschießen, könnte bei den Finanzbehörden Misstrauen geweckt haben. Offenbar, so spekuliert der "Standard", hatte man dort Angst, leer auszugehen oder gegenüber anderen Gläubigern benachteiligt zu werden.

Nach Angaben der "Kronen-Zeitung" geht es um Schulden gegenüber dem Finanzamt - konkret in Höhe von rund zwei Millionen Euro. Darüber hinaus soll der Immobilienspekulant die versprochene dritte Million, die er zur Sanierung seiner in die Pleite geschlitterten Signa Holding aufbringen sollte, schuldig geblieben sein. Bereits die zweite der drei angekündigten Raten, die dem Konkursverwalter ursprünglich zugesagt wurden, sei laut dem Blatt "von dritter Seite" bezahlt worden...".

René Benko stellt für sich selbst auch einen Insolvenzanrag

Am 05.01.2024 wurde bereits René Benko's Büro-Einrichtung mit ausgefallenen hochwertigen Einrichtungsmöbeln und Dekorationen durchgeführt. Mit dem jetzt gestellten privaten eigenen Insolvenzantrag dürfte diese Verwertung dann auch zeitnah für seine privaten Immobilien und deren Inventar folgen.

Finanz-Analysten sehen als Ursache für diese wahrscheinlich größte Insolvenz in Österreich die bekannten größten wirtschaftlichen Einflüsse der letzten 3 Jahre: Erst eine den Unternehmensaufbau begünstigende Niedrigzinsphase, dann der Ukrainekrieg mit Folgen für steigende Unternehmenszinsen, explodierende Bau- und Energiekosten aber auch die Konsum-Zurückhaltung der Verbraucher.

Die Auswirkungen bemerken wir auch seit Monaten in der Bundesrepublik mit dem Niedergang der Handels-Konzerne von Benko wie Karstadt, Galeria-Kaufland und auch dem Berliner KaDeWe. Deren Insolvenzen mit allen Arbeitslatzrisiken für die betroffenen Arbeitnehmer hatten die jetztige Entwicklung bereits in 2023 angekündigt.

Dabei zeichnen sich bislang noch keinerlei Firmenübernahmen oder Fortführungen ab, also noch keine neuen Chancen für die betroffenen Mitarbeiter ... wieder einmal...

Lutz Bernard, Ass. jur.
Autor und Insolvenz-Experte

 

 

 

 

© Lutz Bernard Berlin

Über den Autor

Lutz Bernard ist Volljurist und arbeitet als Online-Marketing Berater, Autor und Fach-Experte. Werdegang: Nach dem Abitur 1973 studierte er Rechtswissenschaften an der FU-Berlin und absolvierte 1980 das 1. und nach dem Referendariat das 2. Staatexamen 1983. Seit Mai 1983 war er als Rechtsanwalt und seit 1993 auch als Notar selbständig tätig.
Seit dieser Zeit befasste er sich auch mit der Aufbereitung und Veröffentlichung von juristischen Blogs, um allgemein Rechtssuchende und Interessierte zu verschiedenen Themen wie Vereinsgründung und Vereinsführung, aber auch Insolvenz-, Bau- und Internet-Recht online zu informieren. Gleichzeitig hat er sich auch auf dem Wissens-Portal „wer-weiss- was.de“ als Fachautor gezeigt, der viele von den Nutzern positiv bewertete Antworten auf gestellte Fragen in den Bereichen Vereins-Recht und Vereins-Organisation einstellte.


Er ist Co-Betreiber der Internet-Portale:

Dort ist er als Fachautor mit vielen wertvollen Tipps und Informationen veröffentlicht worden. Inzwischen hat Lutz Bernard auch erfolgreich eine Zusatzausbildung als Trainer und Dozent bei der Berliner BTA-Akademie erworben. Details seiner Vita können Sie auch jederzeit online auf dem Portal LinkedIn einsehen.


veröffentlicht am: 13.03.2024 00:00
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